Die Nachfrage nach neuen Motorrädern ist in Deutschland auch zu Beginn des zweiten Halbjahres hoch. Kraftroller und 125er drücken die Gesamtbilanz allerdings ins Negative.

Die vom Industrie Verband Motorrad (IVM) veröffentlichten Zahlen für den Monat Juli 2024 zeichnen ein durchwachsenes Bild des deutschen Motorradmarktes. Nach wie vor stark nachgefragt sind Motorräder mit einem Hubraum über 125 Kubik. 13.158 neue Maschinen dieses Segments fanden im vergangenen Monat einen Käufer, was einem Plus von fast acht Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Weniger beliebt sind die Kraftroller, von denen sich lediglich 1.867 Einheiten absetzen ließen; das sind 16,9 Prozent weniger als im Juli 2023.

Seinen Zenit hat offenbar der Hype um die 125er überschritten, die seit der Führerscheinnovelle zum 1. Januar 2020 einen rund vierjährigen Boom erlebten. Mit 3.734 Neuzulassungen können die 125er Leichtkrafträder nicht mehr an die Vorjahreszahlen anknüpfen, der IVM verzeichnet in diesem Segment ein Minus von 17,8 Prozent. Nicht viel besser sieht es bei den Leichtkraftrollern aus, von diesen wurden im Juli 2024 etwa 13 Prozent weniger verkauft als im Vorjahresmonat.

Mit Blick auf die vergangenen sieben Monate bleibt der Gesamtmarkt 2,4 Prozent hinter der Performance des Vorjahreszeitraumes zurück.

Die beliebtesten Motorräder in Deutschland
Die Situation an der Spitze der Top-20 zeigt sich weitestgehend unverändert. Beliebtestes Modell der ersten sieben Monate des Jahres 2024 ist nach wie vor die BMW R 1300 GS, gefolgt von Kawasaki Z900, Honda CB 750 Hornet und Yamaha MT-07. Äußerst gefragt immer noch die bereits abgelöste BMW R 1250 GS. Das Adventure Bike liegt nur knapp hinter Yamaha auf Rang fünf des aktuellen Rankings.

Trotz geringfügig rückläufiger Absatzzahlen kann BMW seinen Marktanteil mit 20,55 Prozent leicht ausbauen und ist unangefochten die beliebteste Marke bei den Krafträdern über 125 Kubik. Ebenfalls deutlich zweistellig Honda mit 15,66 Prozent Marktanteil und Kawasaki mit 11,09 Prozent. Mit einem Plus von 11,2 Prozent zählt Kawasaki zudem zu den größten Gewinnern bei den Marktanteilen, nur übertroffen von Husqvarna mit 17,6 Prozent, die jedoch vom Volumen her in einer ganz anderen Liga spielen (Rang 10 mit 3,13 Prozent Marktanteil).